In Schwaben fehlen Hebammen und Entbindungspfleger. In Memmingen ist die Situation besonders akut. Durch die Schließung der benachbarten Geburtshilfe in Illertissen, nimmt die Nachfrage in Memmingen zu. Für Bezirksrat Frederik Hintermayr ist das kein Einzelfall. Er erklärt: „Viele Kliniken in Bayern sind massiv überlastet. Vielerorts wurden Entbindungsstationen wegrationalisiert, so dass werdende Mütter zum Teil weite Strecken auf sich nehmen müssen, um überhaupt betreut werden zu können. Ein Grund für den Mangel an Hebammen und Entbindungspflegern ist für Hintermayr die hohe Haftpflichtprämie. Diese verstärke die prekäre Situation und mache den Beruf nachhaltig unattraktiv. „Viele Kolleginnen und Kollegen werden durch die hohe Prämien gezwungen, ihren Beruf aufzugeben. Das ist eine Katastrophe für Bayern“, so Hintermayr. Für DIE LINKE sei klar, dass ein Haftungsfond notwendig wäre, der Hebammen unabhängig von privaten Versicherungen machen würde.