Ende Juni hatte der Sozial – und Psychiatrieausschuss im Bezirkstag von Schwaben die wichtige Chance vertan, für die Einrichtung von Drogenkonsumräumen zu stimmen. LINKEN-Bezirksrat Frederik Hintermayr, der den Antrag gestellt hatte, fand deutliche Worte: „Die Verweigerungshaltung des Bezirkstags ist unterlassene Hilfeleistung und kostet Leben“. Um wenigstens sicher zu stellen, dass die Drogenhilfe Schwaben weiterhin Safer-Use-Besteck an die Konsumenten ausgeben kann, fordern die Stadträte Alexander Süßmair und Otto Hutter nun eine Einmalhilfe in Höhe von 1500 Euro, um die akute Situation zu entschärfen und die Handlungsfähigkeit der Drogenhilfe sicherzustellen. “Aktuell steigt die Nachfrage an Safer-Use-Besteck bei der Drogenhilfe stark an. Die knappen Mittel der Drogenhilfe Schwaben reichen daher bei weitem nicht mehr aus, die große Nachfrage zu bewältigen. Bereits die geforderten 1500 Euro könnten eine erste Abhilfe schaffen“, so Stadtrat Otto Hutter. Bezirksrat Hintermayr ergänzt: “Die Ausgabe von Safer-Use-Besteck bedeutet, dass den Konsumenten die Möglichkeit gegeben wird, steriles und unbenutztes Spritzbesteck für Drogenkonsum zu nutzen und damit unter möglichst hygienischen Bedingungen zu konsumieren. So werden beispielsweise Infektionen mit Krankheiten verhindert“. Der Stadtrat müsse hier Verantwortung übernehmen und dürfe die Drogenhilfe nicht im Stich lassen, so Hutter abschließend.