Bereits im Oktober 2013 hatten die Bezirksräte Frederik Hintermayr und Fritz Effenberger (Fraktionsgemeinschaft LINKE und PIRATEN) im Schwäbischen Bezirkstag die Einführung von Drogenkonsumräumen gefordert und einen entsprechenden Antrag vorgelegt. Damals verhinderte ein ideologischer Grabenkampf die sachliche und zielführende Diskussion. Der SPD-Fraktionschef Wolfgang Bähner verkündete noch in der Sitzung am 30. Januar 2014: Die Einführung von Drogenkonsumräumen sei falsch, da man im Rahmen der Drogenprävention gegen Drogenkonsum kämpfen sollte und nicht dafür. Damit stellte sich die Bezirkstags-SPD sogar gegen die Linie der Augsburger SPD und der SPD Bayern, die sich seit geraumer Zeit für die Einführung von Drogenkonsumräumen stark macht.
Frederik Hintermayr erklärt hierzu: „Es macht mich schlicht und ergreifend wütend, wenn weiter das Märchen des bösen Süchtigen erzählt wird, statt den Betroffenen endlich zu helfen“. Drogenkonsumräume sind laut Hintermayr „sichere Zonen für schwerst Drogenabhängige. Durch medizinische und sozialpädagogische Versorgung wird ihnen dort der Ausstieg aus der Sucht ermöglicht und eine Ansteckung mit Krankheiten, z.B. durch unsauberes Spritzenbesteck verhindert.“
Im Juli diesen Jahres war nun endlich ein Einlenken seitens der Bezirkstags-SPD zu vernehmen. Über Fraktionsgrenzen hinweg möchte man nun eine Fachtagung zum Thema realisieren. Die Bezirksräte der LINKEN und Piraten kündigten bereits an, ExpertInnen zu dieser Tagung einzuladen, die über Erfahrungen mit bestehenden Drogenkonsumräumen berichten.